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"Herta Müller gibt auf Die Nacht ist aus Tinte gemacht eindrucksvoll Auskunft über ihre rumäniendeutsche Herkunft und die bildmächtige Sprache der Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen."
"Viele Kindheiten auf dem Lande mögen sich - abzüglich der rumänischen Eigenheiten – vor 60 Jahren ähnlich angefühlt haben wie die von Herta Müller in Nitzkydorf. Doch so darüber reden und sich derart in Details vertiefen, das vermögen nur wenige. Dem mutigen Berliner Label supposé sei Dank für dieses eindrückliche biografische Zeugnis einer großen Autorin und großen mündlichen Erzählerin."
"Herta Müller erzählt von harter Arbeit und seltsamen Bräuchen, von der Weltfremdheit des Dorfs, von den sprachlichen Fallstricken zwischen Dialekt, Hochdeutsch und Rumänisch, und von Kindergedanken, Kinderängsten, aber auch kindlichem Selbstbewusstsein. Die manuskriptlose Erzählweise, dieses behutsame Vorantasten entwickelt eine ganz besondere Spannung."
"Sprich, Erinnerung: Herta Müller erzählt detailreich, mitteilsam und ohne poetische Übermalung von ihrer Kindheit und Jugend in einem der deutschen Siedlungsgebiete Rumäniens und beschwört dabei eine untergegangene Welt, in der die Mahlströme der Geschichte im individuellen Erleben aufscheinen. So wird der Zuhörer einbezogen in eine ungewöhnliche Lebensgeschichte. Ein wahres Hörbuch!"
"supposé setzt ausschließlich auf das mündliche Erzählen. Denn persönliche Mitteilungen – ob von Wissenschaftlern oder Dichtern - gehen uns auf andere Weise nahe als das geschriebene Wort. Thomas Böhm und Klaus Sander ist es gelungen, die eher scheue Schriftstellerin Herta Müller zum Sprechen zu bringen. Ein Geschenk."
"So etwas eigenartig Schönes, das zugleich so traurig und fremd ist, hört man selten. In einer manchmal schneidend harten, dann wieder glockenklaren und immer wieder tastenden Sprache erinnert sich Herta Müller an eine durch den Zweiten Weltkrieg und das kommunistische Regime zerbrochene Erwachsenenwelt, die schwer und bedrückend über ihr lastet, sie erinnert sich aber auch an die Selbstversunkenheit, mit der sie als Mädchen allein durch die Natur streift, und das Heimweh nach einem Dorf, aus dem sie immer fort wollte."
"Eine wunderbare Box, in der Herta Müller ihre ganze Lebensgeschichte erzählt. Ein wunderbarer Einstieg in ihr Werk."
"Thomas Böhm und Klaus Sander haben Herta Müller zu ihrer Kindheit im Banat in Rumänien befragt. Herausgekommen ist ein faszinierendes Hörbuch. Auf fesselnde Art und ganz ohne musikalische Unterbrechungen erzählt Müller über ihre Erlebnisse in Nitzkydorf, einem kleinen abgelegenen Dorf in Rumänien. Ob Familienleben, Sprache, Kleidung, Spiele, Kirche oder Schule: in den Schilderungen ihrer persönlichen Erfahrungen erinnert sie sich auch an kleinste Details und lässt dabei den Dorfalltag mit Menschen und Tieren wieder lebendig werden."
"Der Nobelpreis für Herta Müller, das ist eine Sternstunde für die deutsche Literatur - aber auch eine Sternstunde der Jury in Stockholm. Den allerbesten Zugang zu Herta Müllers Welt und zu Herta Müllers Literatur bietet in meinen Augen ein außergewöhnlich intimes Hörbuch von Klaus Sander und Thomas Böhm: Die Nacht ist aus Tinte gemacht heißt es, Herta Müller erzählt darin von der Welt ihrer Kindheit im Banat, und erschienen ist es im Verlag supposé."
"Ein unglaublich eindrückliches Werk. Wer Herta Müller noch nicht kennt und nicht gleich einen Roman von ihr lesen will, der ist sehr gut bedient mit diesem schönen Hörbuch."
"Der sicher beste Einstieg in das Werk der Nobelpreisträgerin. Mit diesem Hörbuch kommt man ihr so nah wie nur irgend möglich."
"Schon mit ihren ersten Sätzen löst Herta Müller einen unglaublichen Sog aus, muss man weiterhören, die ganzen 116 Minuten, ohne eine einzige Pause zu machen. Denn das atemlose Erzählen von ihrer Kindheit im Banat, in jenem abgeschiedenen Nitzkydorf in Rumänien, welches für sie der Inbegriff von Angst und Verlorenheit war, überträgt sich beim Hören. Von der ersten Sekunde an hat man Gänsehaut..."
"Für alle, die unsere Literatur-Nobelpreisträgerin (besser) kennen lernen wollen. Wir folgen ihr gebannt, weil sie etwas zu sagen hat – und ihr Dialekt so schön klingt."
"In diesem außergewöhnlichen Hörbuch erzählt Herta Müller ihre Lebensgeschichte – intim und unmittelbar. Sie erzählt in fantasievollen Bildern, authentisch und surreal zugleich. Es sind bewegende, manchmal auch erschütternde Momentaufnahmen einer Schriftstellerin mit einer ganz eigenen Sprache. Die Nacht ist aus Tinte gemacht bringt uns die Welt der Herta Müller ganz nahe - ungeschminkt."
"Ein ganz anderes Hörbuch. Man kriegt ganz viel mit von der etwas verschrobenen Gedankenwelt der Herta Müller und hört mit wachsender Faszination zu."
"Was für eine beeindruckende, konzentrierte Stimme, leise in ihrer Zurückhaltung, ganz bei der Sache und in einer Landschaft, einem Dorf, einer Zeit, die weit, unendlich weiter von meiner Vorstellung entfernt sind, als das Alter der Erzählerin vermuten lässt. Herta Müller berichtet von ihrer Kindheit im rumänischen Banat: mündlich erzählt sie, als Antwort auf die nicht mehr hörbaren Fragen der Regisseure Thomas Böhm und Klaus Sander; von der Welt um sie herum und deren Gegenständen und Bräuchen, mit großer Genauigkeit den berichteten Dingen zugewandt, sie sich selbst vor Augen führend (und uns vor Ohren). Eine Genesis uns fremden Geländes, verlorenes Terrain, völlig glaubhaft wiedererstanden und akustisch abgeschritten in bewegenden Miniaturen."
"In diesem wunderbaren, packenden Hörbuch erzählt Herta Müller ganz nüchtern und gleichzeitig sehr anschaulich von ihrer Kindheit und einer Welt, die uns fremder nicht sein könnte. Vom Leben auf dem Land, von der Schule, dem Essen, den Zigeunern, den Volksfesten und der heute so exotisch wirkenden Atmosphäre in Nitzkydorf. Die harte Arbeit auf den Feldern, die aufregenden Fahrten in die Stadt, das gesellschaftliche Zusammenleben. Es war eine Gemeinschaft, die mental von der nächsten Großstadt soweit entfernt war wie die Erde vom Mond. Dieses Hörbuch macht eindrücklich erfahrbar, welch starken Einfluss diese Jahre auf die Literatur Herta Müllers bis heute ausübt. Wer in ihr Werk einsteigen will, sollte mit diesem Hörbuch beginnen."
"In 'Die Nacht ist aus Tinte gemacht', von Anfang an als Gegenstück zu Peter Kurzecks sehnsüchtig-schwärmerischer Erzählung 'Ein Sommer, der bleibt' geplant, erinnert sich Herta Müller an ihre bedrückende Kindheit im Banat. Fast kann man hören, wie sie den Klageton in poetische Schubkraft verwandelt."
"Das bis heute wiederkehrende Thema ihrer ersten Bücher war ihre Kindheit im Banat, das repressive, paternalistisch-ritualisierte Leben im Dorf, die harte Arbeit der Eltern in der Kolchose. In dem Hörbuch 'Die Nacht ist aus Tinte gemacht' erzählt Herta Müller im Gespräch von dieser Einübung der Angst, aber auch von der Entdeckung, dass sich die Angst durch Worte bannen lässt. Eine so erhellende wie einnehmende Annäherung an Herta Müller und die Ursprünge ihrer Poetik."
"Ich glaube, das ist die allerbeste Einführung in das Leben von Herta Müller und auch in ihr Werk. Und zwar von ihr selbst erzählt. Herta Müller erzählt auf sehr poetische Art und Weise, fern eines Interviews, dieses Gefühl haben Sie nie beim Hören, den Roman ihrer Kindheit im Banat. Sie erfahren sehr viel über Rumänien, Sie erfahren fast schon eine Mentalitätsgeschichte der deutschen Minderheiten in Rumänien und Sie verstehen das Werk von Herta Müller auf eine sehr beeindruckende Art und Weise."
"Herta Müller erzählt mit ihrer weichen Stimme, in der immer ein leises Erstaunen über die eigenen Erlebnisse mitzuschwingen scheint, in eindringlichen Bildern, die voll sinnlicher Unmittelbarkeit sind. Wenn sie von den Kleidern, den Spielen, den Möbeln und den Pflanzen berichtet, dann verschmelzen Gegenstand, Gefühl und Sprache auf eine Weise, die einen unweigerlich in die beklemmende Enge der dörflichen Welt hineinzieht. 'Die Nacht ist aus Tinte gemacht' eignet sich wunderbar als Einstieg in ihr Werk, weil man mit dem Ton der lyrischen Präzision ihrer Weltbeobachtung vertraut gemacht wird. Davon abgesehen sind diese gesprochenen Erinnerungen in ihrer Verschränkung von Sprache und Nachdenken selbst ein kleines Kunstwerk spontanen Erzählens."
"Wenn jemand so hervorragend erzählen kann wie die deutsche Schriftstellerin Herta Müller, bekommt das Medium Hörbuch eine neue Dimension. Müller erzählt großartig: präzise, fast lapidar, sehr dicht - und doch lässt sie ihre Zuhörerschaft wie durch den Zauberkristall der Kindheit in eine mittlerweile untergegangene Welt schauen."
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