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Learn moreDas Schlimmste an der Scham ist, dass man glaubt, man wäre die Einzige, die so empfindet. ―- Annie Erneaux Westberlin 1983. Alex ist achtzehn, und ihr Vater Paul liegt tot in einem Hotelzimmer. In Rückblenden erinnert sie sich: an den Vater, der trank, über die Stränge schlug, übergriffig wurde. Und an die Scham, ihren ständigen Begleiter. Gleichzeitig kommt Paul zu Wort. Er erzählt von seiner schwierigen Kindheit während der NS-Zeit, seinem steilen beruflichen Aufstieg während des Wirtschaftswunders und vom allgegenwärtigen Alkohol als sozialem Bindemittel. Ist die Scham überwunden, jetzt, da Paul tot ist? Und wie verzeiht man jemandem, der nichts wiedergutmachen kann? Eine Geschichte von Schuld und Scham und den Beschränkungen, die uns unsere Zeit auferlegt.
Astrid Stähler wurde 1965 in West-Berlin geboren. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Anglistik in Berlin, Hagen und Tübingen, machte eine Übersetzerausbildung und lebte viele Jahre auf der neuseeländischen Südinsel. Hier begann auch ihre schriftstellerische Betätigung. Zurück in Deutschland schrieb sie zunächst Kurzgeschichten und Lyrik, gab selbst Kurse im kreativen Schreiben und besuchte mehrere Semester lang Schreibkurse an der Universität Tübingen im Studio Literatur und Theater bei Dagmar Leupold. Ein Fernstudium Prosaschreiben und ein Aufbaustudium im Autobiografischen Schreiben bei der Textmanufaktur schlossen sich an. In dieser Zeit wendete sie sich schließlich dem Romanschreiben zu. "Suchbewegungen" ist ihr erster Roman, weitere Projekte befinden sich in Bearbeitung. Astrid Stähler hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Mann in Tübingen.