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"Henrys Weg" ist die Fortsetzung des Romans "Reise ins Ungewisse", der mir sehr gut gefallen hat. Unbedingt wollte ich wissen, wie es mit Henry weitergeht. Der traumatisierte Drogenfahnder hat ein schweres Schicksal zu bewältigen und macht es seinen drei Freunden schwer, ihn dabei zu unterstützen. Das Buch hat Elemente eines Krimis oder Thrillers, der Hauptakzent liegt aber auf der Bewältigung des Lebens. Auch dieses Buch hat mich hineingezogen, ich konnte mich dem Sog nicht entziehen. Es ist sehr spannend geschrieben, spart nicht mit tiefgehenden Emotionen und zieht einen mit den Höhen und Tiefen der Geschehnisse in den Bann. Die Charaktere sind mir nun durch das zweite Buch noch näher gerückt, als gehörten sie zu meinem Umfeld. Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.
Nach dem Erwachen aus einem monatelangen Stupor muss Henry ein neues Leben beginnen. Ein Leben ohne seine Frau, mit drei besorgten Freunden und einem Job, der ihm Fluch und Segen zugleich ist.
Henry Taylor lernten wir bereits in dem Buch 'Reise ins Ungewisse' als einen im Stupor gefangenen ehemaligen DEA-Agenten kennen.
In diesen verfiel er, nachdem er mit ansehen musste, wie seine Frau Amy gefoltert und ermordet wurde.
In diesem Buch ist Henry wach, in Rehabilitation und gezwungen, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Er will unbedingt wieder seinen Dienst antreten. Doch aufgrund seiner noch körperlichen Einschränkungen und vielmehr wegen seiner schlechten psychischen Verfassung ist dies kaum möglich. Allerdings schlägt seine Vorgesetzte ihm vor, als Berater im Mordfall um seine Frau fungieren zu können.
Da ihm dies als einstiger Agent mehr zusagt als untätig zu sein, stimmt er zu. Es dürstet ihm nach Rache. Von der seine Freunde Bill, Jack und Michael ihn versuchen, abzubringen. Doch Henry verfolgt sein eigenes Ziel. Nach und nach kehren Bruchstücke seiner Erinnerung aus der Zeit vor und der Mordnacht selbst zurück - kann dies ihm sowie der DEA zugute kommen, um einer Klärung des Falles näherzukommen?
Hui Leute... Dieser Weg ist nicht nur steinig und schmerzhaft, er ist auch dunkel & hart. Henrys Geschichte ist spannungsgeladen. Als Leser wird man sofort hineinkatapultiert! Henrys Emotionen, Empfindungen, Gedankengänge werden realitätsnah aufgezeigt und die Sorgen seiner Freunde gut nachvollziehbar dargestellt. Ich fand's heftig, was Henry durchleben muss, konnte mich gut in ihn einfühlen, jedoch auch seine Freunde teilweise verstehen.
Der Schreibstil sagt mir sehr zu und ich ziehe meinen Hut vor der Recherche, die die Autorin betrieben haben muss, um dem Leser diese Abläufe darbieten zu können! Ein großartiges Buch!
Wer "Reise ins Ungewisse" kennt und liebt, sollte "Henrys Weg" nicht verpassen. Dies ist die gelungene Fortsetzung des ersten Romans. Henry ist während der Reise unerwartet doch noch aus seinem katatonischen Zustand erwacht und muss sich nun der Bewältigung des Traumas stellen. Dabei wird er von seinen Freunden nach Kräften unterstützt.
Claudia Raute zeichnet seinen Weg durch das tiefe Tal der Trauer eindrucksvoll. Seine innere Zerrissenheit, sein Eigensinn und die Hoffnung, den Mörder seiner Frau doch noch zur Strecke zu bringen ist deutlich zu spüren. Dass so ein Weg selten geradlinig verläuft, sondern von zahlreichen Rückschlägen gezeichnet ist, wird ebenfalls glaubhaft und deutlich dargestellt.
Doch auch die Zwiespälte seiner Freunde kann man gut nachvollziehen. Sich um einen Freund zu kümmern, weil er selbst nicht kann ist eine Sache, aber für den Freund dann auch in schweren Situationen da zu sein und ihm trotz Ablehnung Mut zu machen und ihn auf seinem Weg aktiv zu begleiten ist noch mal schwieriger und erfordert starke Nerven. Es gelingt den Freunden nicht immer, aber auch sie lernen dazu.
Die Ermittlungsarbeit kommt hier ebenfalls nicht zu kurz. Die FBI-Agentin war in diesem Buch der perfekte weibliche Gegenpart.
Ich habe dieses Buch wieder in vollen Zügen genossen. Claudia Rautes Schreibstil zieht mich jedes Mal nahezu sofort in den Bann. Ich freue mich auf weiter Bücher von ihr.
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